von Ilse Aichinger

 

„Das größere Abenteuer werde ich haben!“ Das jüdische Mädchen Ellen träumt davon, mit ihrer Mutter in die USA auszuwandern und die Freiheitsstatue zu sehen. In ihrer Heimat herrscht ein autoritäres Regime, in dem Menschen mit jüdischem Glauben „falsch“ sind und deshalb verfolgt werden. Doch Ellen erhält keine Reiseerlaubnis. Sie muss bei ihrer Großmutter bleiben, dort, wo jüdische Kinder einen Stern auf der Brust tragen. Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheint der einzige Roman der Wiener Schriftstellerin Ilse Aichinger, der aufgrund seiner neuen literarischen Form, den Nationalsozialismus aufzuarbeiten, große Aufmerksamkeit erregt. Es ist die autofiktionale Geschichte ihrer Jugend in Wien, während Aichingers Zwillingsschwester nach England emigrieren konnte. Mit der Kraft ihrer poetischen Sprache erzählt sie aus der Perspektive einer Jugendlichen, die klarsichtig und unerschütterlich an die Menschlichkeit glaubt. Je bedrohlicher die Situation für Ellen wird, umso hoffnungsvoller sind ihre Visionen von einem besseren Leben … 

Der Roman „Die größere Hoffnung“, der 1948 als Wiedergeburt der österreichischen Literatur gefeiert wurde und bis heute als Jahrhundertwerk gilt, wird am Landestheater Niederösterreich zum ersten Mal in einer Theaterfassung gezeigt. Regisseurin Sara Ostertag, die sich mit ihren bildstarken Inszenierungen im In- und Ausland einen Namen machte und am Landestheater u. a. für die  Romane „Dunkelblum“ und „Der Zauberberg“ eine sinnlich-musikalische Bühnenübersetzung fand, wird „Die größere Hoffnung“ als Uraufführung mit Musik von Mira Lu Kovacs auf die Bühne bringen.

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  • Anja Obermayer 

 

 

 

Salzburger Nachrichten

„Die Uraufführung von Ilse Aichinger „Die größere Hoffnung“ leuchtet trotz bedrückender Thematik mit starken Bildern und Musik von Mira Lu Kovacs.“

„Dass die Inszenierung gefühlvoll gerät, liegt zu einem Gutteil an dem musikalischen Rahmen, den Mira Lu Kovacs behutsam und zart um das Geschehen spinnt.“ 

„Auch gelungen ist der Kanon gegen die Angst, der zeigt wie geschärft die Wahrnehmung der Kleinen ist.“

„Die Uraufführung liefert nicht nur starke Bilder und eine Berührende, klangliche Leistung. Die Rolle der Protagonistin Ellen wandert von einer der vier weiblichen Darstellerinnen zur nächsten. Und so zeigt das gesamte Schauspielteam, wie es mühelos zwischen vier, fünf Rollen wechseln kann, ohne das Publikum zu verwirren. 

Der Standard

„Sara Ostertag triumphiert im Landestheater Niederösterreich mit der Uraufführung von Ilse Aichingers „Die größere Hoffnung“

„In düsterer Matratzenlandschaft (Bühne: Nanna Neudeck) entwickelt Regisseurin Sara Ostertag ein Oratorium des besseren, weil poetischen Einsicht – aufgeteilt auf sieben jugendliche Widerstandsgeister. In Wahrheit sind es acht: Sängerin Mira Lu Kovacs eröffnet das Spiel als glockenhelle Chorführerin, die die tiefe Saite ihrer Akustikgitarre via Bogenstrich zum Lingen bringt.“

„Behutsam übersetzt Ostertag die wundersamen Aberrationen Aichingers in eine unversehrte Kindheitswelt.“

Die Presse

„Jetzt passt endlich einmal das Wörtchen kongenial: llse Aichingers „Die größere Hoffnung“ in der Inszenierung von Sara Ostertag im Landestheater.“

Der Kurier

„Nanna Neudeck hat für die Schauplätze eindringliche Bilder oder Metaphern gefunden“

„Dominiert wird die Bühne allerdings von einer zunächst verhüllten Schiffsschaukel (aus 1948, dem Erscheinungsjahr von Aichingers Roman). Da nimmt Ostertags klare Inszenierung begeistert Schwung auf …“

„Bedrückend großes Theater“

Kronenzeitung

„Regisseurin Sara Ostertag gelingt mit ihrer Bühnenfassung ein gelungener Kunstgriff aus Widerstand, Verzweiflung, Erfahrung und kindlicher Naivität.“ 

„Die Rolle der Ellen verkörpern in St. Pölten gleich vier Darstellerinnen: Laura Laufenberg, Caroline Baas, Julia Kreusch und Bettina Kerl zeigen sich dabei kraftvoll und tiefgründig“

„Mehr als gelungen“

 

Fotos: ©apolloniatheresabitzan